Für die aktuelle Folge von „Zukunft Orange“ haben wir eine besondere Location besucht: die Werkstatt von Jonas Winkler, Tischlermeister und einer der bekanntesten Handwerks-YouTuber Deutschlands. Dort, wo Holzduft, Maschinenlärm und Kreativität zusammenkommen, erzählt er, wie er seinen Platz im Handwerk gefunden hat und warum er heute so viele junge Menschen für diesen Weg begeistern möchte.
Ein Weg voller Umwege – und eine wichtige Erkenntnis
Jonas Winkler beschreibt sich rückblickend als jemanden, der in der Schulzeit wenig Orientierung hatte. Verschiedene Ausbildungen und Studienversuche führten nicht zum gewünschten Ziel. Erst die Erkenntnis, dass er seine Ideen tatsächlich bauen wollte, brachte ihn in Richtung Handwerk.
„Ich wollte meine Ideen gerne bauen, um sie auszuprobieren. Habe aber gemerkt, ich kann gar nichts“, sagt er offen im Podcast. Also begann er, sich Fähigkeiten beizubringen – zunächst über YouTube, später über eine handwerkliche Ausbildung.
Diese Offenheit macht ihn für viele Jugendliche so greifbar: Er ist jemand, der nicht mit einem klaren Berufsbild gestartet ist, sondern seinen Weg Schritt für Schritt gefunden hat.
Vom Lernenden zum Macher – und zur Inspiration im Netz
Seine ersten Videos waren, wie er selbst lachend erzählt, alles andere als perfekt. Doch die Mischung aus Authentizität, Lernbereitschaft und Mut zum Scheitern machte ihn schnell beliebt. Heute erreichen seine Inhalte hunderttausende Menschen – viele davon Jugendliche, die sich erstmals mit modernen handwerklichen Berufen beschäftigen.
Seine Botschaft ist klar: Am Anfang muss nichts perfekt sein. Entscheidend ist, überhaupt anzufangen. „Wir können auch zusammen die Antwort herausfinden oder wir können auch einfach grandios scheitern und Spaß dabei haben“, beschreibt er seine Haltung zum Lernen.
Handwerk als kreative Zukunft – und warum Probieren das Wichtigste ist
Winkler sieht im Handwerk einen Raum, in dem man praktisch, kreativ und technologisch arbeiten kann – oft gleichzeitig. CNC-Technik, 3D-Druck, Metallbearbeitung, Elektrik und klassisches Tischlern gehören für ihn selbstverständlich zusammen.
Im Podcast betont er, wie wichtig echte Einblicke sind – nicht nur für Jugendliche, sondern für alle, die ihre Interessen erst noch finden müssen.
„Man weiß ja gar nicht, was es gibt“, sagt er. Viele würden nie erleben, wie spannend eine Werkstatt sein kann, wenn sie es nicht selbst ausprobieren.
Ein Rat an junge Menschen
Sein wichtigster Tipp an alle, die noch nach ihrer Richtung suchen: ausprobieren.
„Traut euch, möglichst viel mal auszuprobieren. Es ist supergeil, etwas anzufangen und zu merken, nee, das ist es nicht.“
Winkler will Jugendlichen den Druck nehmen, sich früh festlegen zu müssen. Sein eigener Weg zeigt, dass Umwege wertvoll sein können – und dass sich Leidenschaft oft erst durch Ausprobieren entwickelt.
Ein Wunsch für die IdeenExpo
Besonders begeistert zeigt sich Winkler von der Vielfalt, die junge Menschen bei der IdeenExpo erleben können. Eine ganze „Handwerksstraße“ zum Selbermachen – mit Metall, Holz, Elektrik und Werkstattmaschinen – wäre für ihn das perfekte Format, um Jugendliche für das auszubilden, was ihn bis heute antreibt: Neugier und Freude am Machen.