Wir stellen euch Frauen in MINT-Berufen vor - heute im Interview: Florence Daniault! Vielen Dank für das tolle Interview 😍
„Frauen und Technik, das passt wirklich zusammen," so Florence Daniault, Leiterin Innovationen, Patente und Normen bei der Wagner Group GmbH.

Frage1: Warum haben Sie sich für ein Ingenieurstudium entschieden?
Florence Daniault: Ich war einfach gut in Mathe, ich mochte Mathe sehr gerne als Fach. Aber ich hatte keine Lust, Lehrerin zu werden. Also lag es nah, Ingenieurin zu werden. Mein Vater war Ingenieur, also hatte ich schon einen kleinen Einblick in den Beruf.
Frage 2: Also wurde Ihnen zunächst ein Lehramtsstudium empfohlen?
Florence Daniault: Ja, es hieß als Frau sei Lehrerin doch ein prima Beruf - wenn man Kinder hat, hat man viel Schulferien. Manche Menschen hatte da schon solche Vorurteile.
Frage 3: Wie sind Sie zu Ihrem jetzigen Job gekommen?
Florence Daniault: Ich bin einfach aufgestiegen. Ich habe damals in der Entwicklung angefangen, habe eine Software entwickelt. Und dann habe ich die Teamleitung übernommen und nachher habe ich dann eine neue Abteilung gegründet – die Patentabteilung, die ich mit auf- und ausgebaut habe. Und jetzt bin ich für Innovationen zuständig. Ich habe meine ganze Karriere bei Wagner verbracht, bin gleich nach dem Studium hierhergekommen.
Frage 4: Was genau macht Ihre Abteilung bei Wagner eigentlich?
Florence Daniault: Wir sind ein bisschen die Schnittstelle zwischen den technischen Abteilungen und den externen Stellen – zum Beispiel beraten wir Erfinder, wenn sie Patente lesen oder selbst anmelden möchten. Oder wir beraten zu Normen und Richtlinien – also diese zu interpretieren. Wir arbeiten aber auch selbst an der Normung, also an der Erstellung von neuen Normen für unsere Rauchmelder. Ja, alles was eben technisch ist.
Frage 5: Was gefällt Ihnen am besten an Ihrem Beruf und was hat Sie vielleicht auch überrascht?
Florence Daniault: Was mir sehr gut gefällt - also das, wo ich Erfolgserlebnisse habe – ist, wenn ich komplexe technische Sachverhalte einfach darstellen kann, zum Beispiel für die Geschäftsführung oder für die Entwickler und andere Kollegen. Was mir auch sehr gut gefällt ist die Arbeit im Team – sowohl in der Firma als auch extern. Durch meine Arbeit in Gremien arbeite ich auch international – das ist auch sehr interessant.
Zuerst dachte ich, dass es sehr viel trockener sein wird, als es in der Tat ist. Man arbeitet im Team, Kommunikation ist wichtig. Auch für Ingenieure ist die Kommunikation ein wichtiges Thema.
Frage 6: Haben Sie Tipps für junge Frauen, die vor der Berufswahl stehen?
Florence Daniault: Also erstmal vielleicht sowas wie Girls Day, Zukunftstag oder Praktika machen, um in Unternehmen reinzukommen und verschiedene Branchen kennenzulernen. Und ja, einfach sich selbst etwas zutrauen. Die Erfahrung zeigt: Frauen und Technik, das passt wirklich zusammen.