Prof. Dr. Amitabh Banerji aus Potsdam überzeugte die Jury mit einem Knall – wenn auch zugegebenermaßen mit einem kleinen: Einer Knallprobe. Denn der Science Slammer stellte während seines Slams mit einfachsten Mitteln Wasserstoff selber her und zeigte so, dass MINT-Unterricht ohne großen Aufwand kreativ und spannend gestaltet werden kann.
Dafür vergaben die Zuschauerinnen und Zuschauer 92 von 100 Punkten für den Professor an der Didaktik der Chemie der Universität Potsdam. Beim Auftakt der Science Slam-Saison am Donnerstag im Kulturzentrum Pavillon Hannover hatte die IdeenExpo wieder sechs wortgewandte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eingeladen, um die beste Slammerin oder den besten Slammer der Republik zu ermitteln.
Die Jury, die sich aus dem Publikum zusammensetzte, war von dem ebenso witzigen wie inhaltsstarken Vortrag mit dem Titel „Grüner Wasserstoff statt Putins Erdgas - Wir machen Unterricht MINTeressant“ begeistert und verlieh dafür die höchste Punktzahl des Abends. Damit sicherte sich der Potsdamer einen Platz im großen Science Slam-Finale, das am 14. Juni 2024 auf der neunten IdeenExpo auf dem Messegelände Hannover steigt. „Als Chemiedidaktiker ist es meine berufliche Aufgabe komplexe Sachverhalte herunterzubrechen und sie für den Chemieunterricht anschaulich, motivierend und alltagsnah aufzubereiten. Ähnlich verhält es sich beim Science Slam - nur das hier ein sehr gemischtes Auditorium sitzt, das man nicht kennt, - und statt 45 Minuten hat man eben nur 10 Minuten Zeit und muss gut selektieren, reduzieren, pointieren und einen klaren didaktischen, roten Faden legen. Was gut beim Slam-Publikum ankommt, kommt häufig auch bei Schülerinnen und Schülern gut an“, sagt Banerji.
Ins Finale hat es auch Felix Stegmann vom Institut für Immunologie in den Laboren des Research Center for Emerging Infections and Zoonoses (RIZ) geschafft. Mit nur sieben Punkten Unterschied landete der Hannoveraner auf Platz zwei. In seiner Präsentation erklärte er, warum auch „die dummen“ Immunzellen ein Gedächtnis entwickeln können und was Zucker damit zu tun hat. „Der Science Slam ist einfach das beste Format, um auch ganz ohne Vorkenntnisse in eine hoch wissenschaftliche Thematik reinzukommen“, sagt der 29-Jährige. Deshalb nimmt er sich trotz der Arbeit an seiner Doktorarbeit gerne Zeit für den Bühnenauftritt. „Hier kann man zeigen: Wissenschaft muss nicht immer trocken, nur mit Zahlen und Statistiken präsentiert werden.“
Neben den beiden Finalteilnehmern waren im Kulturzentrum außerdem noch dabei: Die Wissenschaftsjournalistin Janina Isabell Otto aus Hannover („Sex Smells …geiler Schweiß“), Martin Weyrauch aus Darmstadt („Das Trolley-Problem – vom Gedankenexperiment bis heute“), der Berliner Dr. Paul Morath (Kotzende neutrophile Superzellen - oder ein Dankeschön an alle Pickel“) und die Heidelbergerin Dr. Anna Müllner („Endgegner Krebs“) auf der Bühne.
Science Slams gehen weiter:
Bis zum Finale am 14. Juni 2024 stehen noch zwei weitere Science Slam-Vorrunden an. Alle Termine und Informationen dazu werden zeitnah unter www.ideenexpo.de/science-slam bekanntgegeben. Der Eintritt zu allen Science Slams ist frei.
Über die IdeenExpo
Mit dem Ziel, junge Menschen für Technik und Naturwissenschaften zu begeistern, wurde die IdeenExpo 2007 als gemeinsame Initiative der Politik und Wirtschaft gegründet. Alle zwei Jahre präsentieren Unternehmen, Hochschulen und Bildungseinrichtungen auf dem Messegelände Hannover Innovationen in den MINT-Berufsfeldern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Die IdeenExpo ist Europas größtes Jugend-Event dieser Art. Die nächste IdeenExpo findet vom 8. Bis 16. Juni 2024 auf dem Messegelände Hannover statt.